Das Gute in der Schöpfung

Über das theologische und grundgute Fundament der Initiative „1000 gute Gründe“

Am Anfang der Welt, in den Augen Gottes, ist die Sache klar. Der erste Text in der Bibel schildert, wie Gott in sechs Tagen Himmel und Erde erschafft. Abschließend sieht er alles an, was er gemacht hat. Sein Fazit fällt eindeutig aus: „Und siehe, es war sehr gut.“ (Gen 1,31)

 

Doch was sehen Menschen, wenn sie die Welt betrachten? Christinnen und Christen glauben, dass Gott der Schöpfer der Welt und diese deshalb „sehr gut“ ist. Aber lässt sich das vermitteln angesichts von Krieg, Flüchtlingsströmen, Umweltzerstörung, Armut, Ungerechtigkeit und Verzweiflung an so vielen Orten?

 

Und dann ist da noch die aktuelle Situation der katholischen Kirche. Eigentlich möchte sie mit dem Evangelium Jesu Christi die „gute Botschaft“ von der Menschwerdung Gottes, seiner immerwährenden Liebe zur Schöpfung und stetiger Anwesenheit in der Welt verkünden. Doch zahlreiche Skandale, vor allem der Missbrauchsskandal, haben zu großem Vertrauensverlust und Mitgliederschwund geführt. Die Krise ist allgegenwärtig und scheint das Gute, das mit Jesus Christus in die Welt gekommen ist, zu überlagern.

 

Kann man in dieser Situation trotzdem das Gute in den Mittelpunkt stellen, das Gute in der Schöpfung, das Gute im Evangelium, das Gute in der Kirche, das Gute in den Herzen der Menschen?

 

Wir sind der Meinung: Das geht. Dabei wollen wir weder die Not in der Welt noch die Probleme und Herausforderungen der Kirche relativieren oder gar vergessen lassen.

Gott ist überall

Aber: Neben dem Schlechten ist auch das Gute nach wie vor da, und nach wie vor soll man davon erfahren: von der Liebe Gottes zu den Menschen, von Jesus Christus, der diese Liebe in die Welt gebracht hat, von den zahlreichen Menschen, die dieser Liebe ein Gesicht geben, vom Engagement Einzelner, Gruppen und großer Verbände, von zahlreichen Angeboten und Dienstleistungen, die in der Kirche zu finden sind.

 

Wir glauben, es gibt nach wie vor 1000 gute Gründe – für den Glauben, für die Kirche. Wir glauben, es lohnt sich, sie mit dieser Initiative in den Mittelpunkt zu stellen. Denn das Evangelium Jesu Christi ist nicht von gestern, es wird gebraucht, gerade in einer Welt voller Leid und Schmerz, Hass und Gewalt. Wir glauben fest daran, dass das Evangelium die Kraft hat, das Leben jedes einzelnen Menschen und die ganze Welt zu verändern – zum Guten. Deshalb werden wir nicht aufhören, dafür zu werben: für mehr Glaube, Hoffnung und Liebe, für mehr gegenseitiges Verständnis und Barmherzigkeit, für mehr Menschenfreundlichkeit und Frieden.

 

Und wir hoffen, dass unsere Initiative zu einer geistlichen Begleitung in nicht einfachen Zeiten werden kann: für alle, die ihr Leben bewusst christlich gestalten wollen und für alle, die nach mehr Sinn und Tiefe in ihrem Leben suchen. Die Möglichkeiten dafür sind da und sie sind vielfältig. Mit unserer Initiative wollen wir sie neu ins Licht stellen.

Should I stay or should I go?

Sie haben gerade selbst keine guten Gründe mehr zu bleiben? Sie kennen jemanden, der dringend ein paar gute Gründe bräuchte, weil er aus der Kirche austreten will oder den Schritt bereits gegangen ist? Sagen Sie uns persönlich, was Sie denken und geben Sie uns die Chance, auf Ihre Kritik einzugehen.

Ruth Nefiodow, Dialog mit Ausgetretenen und Austrittswilligen

Hotline: +49 (0)5251 125-5656